Eigentlich sind Daten, die aus dem Euro-Raum kommen, schon seit längerer Zeit nicht mehr dafür geeignet, die Laune der Anleger zu heben. Heute sieht es allerdings etwas anders aus. Ein überraschend guter Einkaufsmanagerindex sorgte sogar dafür, dass der Dax, wenigstens kurzzeitig, die Marke von 9.000 Punkten überspringen konnte.

Auch heute geht es beim Dax weiter wie in den letzten Wochen auch schon, Beständigkeit ist hier eher nicht zu finden. Er startete mit 8.873 Punkten in den Tag. Zwischenzeitlich verlor er einige Punkte, bis auf 8.820 Punkte ging es hinab. Als dann aber die Konjunkturdaten veröffentlicht wurden, ging es aufwärts mit dem Leitindex, zeitweise übersprang er sogar die Marke von 9.000 Punkten und erreichte 9.017 Punkte. Am späten Nachmittag verbucht der Dax ein Plus von 0,6 Prozent und notiert bei 8.991 Punkten. Die Marke von 9.000 Punkten bleibt also auch weiterhin in Reichweite. Auftrieb erhielten auch die Indizes der zweiten Reihe, der MDax legt 0,4 Prozent zu und notiert bei 15.639 Punkten, beim TecDax beträgt der Zuwachs 0,5 Prozent, so dass er 1.214 Punkte erreicht.

An der Spitze des Leitindex befinden sich heute die Titel von Infineon und ThyssenKrupp, beide können jeweils 2,2 Prozent zulegen. Die Infineon-Aktie profitierte heute von einer Kaufempfehlung, die die Experten von der HSBC herausgegeben haben. Dahinter folgen die Papiere der Commerzbank, die knapp zwei Prozent hinzu gewinnen können. Henkel und Lanxess bilden die Schlusslichter im Dax, sie verlieren jeweils 0,6 Prozent. Je 0,4 Prozent müssen die Titel von der Deutschen Telekom und HeidelbergCement abgeben.

Unter den Werten des MDax konnten sich die Titel von Klöckner mit einem Zuwachs von 4,2 Prozent an die Spitze des Index setzen, die Experten von Exane BNP Paribas hatten diese Aktie heraufgestuft. 2,8 Prozent legten die Werte von der Aareal Bank zu, und um 2,4 Prozent geht es aufwärts für die Papiere von Krones. Gute Quartalszahlen hatten hier für dieses Plus gesorgt. Größter Verlierer mit einem Abschlag von 1,5 Prozent sind die Aktien von Rheinmetall.

Mit einem Plus von 5,4 Prozent setzten sich die Aktien von Morphosys im TecDax durch. Dahinter folgen die Werte von Bechtle, die 3,5 Prozent zulegen konnten, und die Titel von Drillisch, hier gab es einen Zuwachs von 3,1 Prozent. Den letzten Platz belegen hier die Titel von RIB Software, sie müssen 1,5 Prozent abgeben. Direkt davor liegen die Titel von BB Biotech mit einem Verlust von 1,2 Prozent. Jeweils ein Prozent geben die Papiere von Sartorius und Jenoptik ab.

Daten aus der Euro-Zone sorgten in den vergangenen Wochen immer für schlechte Laune und Verunsicherung an den Märkten. Auch heute standen wieder Daten an, die aber besser ausgefallen sind, als man erwartet hatte. Am besten schnitt hier der Einkaufsmanagerindex ab, der für das verarbeitende Gewerbe zuständig ist. Dieser Index schaffte im Oktober ein Plus auf 51,8 Punkte. Im September hatte er noch unter der wichtigen Marke von 50 Punkten gelegen. Seitens der Experten war man bei diesem Index sogar davon ausgegangen, dass er weiter sinken wird, die Prognose lag hier bei 49,5 Punkten.

Kurz danach wurde dann auch der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor aus dem Euro-Raum veröffentlicht. Obwohl die Experten ein Absinken auf 52 Punkte vorausgesagt hatten, konnte sich der Index bei 52,4 Punkten halten.

Der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe konnte sogar zulegen, er erreichte 50,7 Punkte, das ist ein Plus von 0,4 Prozent. Auch hier waren die Experten im Vorfeld pessimistischer, sie prognostizierten ein Absinken auf 50 Punkte.

Die Laune der Anleger besserte sich etwas, dennoch kommt auch wieder etwas Nervosität auf, denn nun steht die Veröffentlichung von den Ergebnissen an, die beim Stresstest der Banken von der EZB herausgekommen sind. Vorabberichte lassen schlechte Vorahnungen aufkommen. Was wirklich stimmt, und was nur Vermutung ist, das wird sich herausstellen bei der Veröffentlichung der Ergebnisse.