So niedrig wie im Juli war die Inflationsrate Deutschlands schon seit mehr als vier Jahren nicht mehr. Grund dafür sind die günstigen Preise fürs Tanken und Heizen. Verglichen mit dem Jahr zuvor konnte nur noch eine Preissteigerung im Juli festgestellt werden von 0,8 Prozent.

Am heutigen Mittwoch hat das Statistische Bundesamt mitgeteilt, dass die Teuerungsrate in Deutschland im Juli auf 0,8 Prozent gesunken ist verglichen mit dem Juli des vergangenen Jahres. Noch niedriger hat die Inflationsrate zuletzt im Jahr 2010 gelegen, zu dem Zeitpunkt war sie auf 0,5 Prozent gesunken. Gegenüber dem Juni gab es somit ein Minus von 0,2 Prozent. Damit liegt die Teuerungsrate hierzulande mehr als weit entfernt von dem Ziel, das die EZB hat. Dort geht man bei einer Rate von knapp unter zwei Prozent erst von stabilen Preisen aus.

Nicht mehr so tief in die Tasche greifen mussten die deutschen Verbraucher bei den Energiekosten. Diese sanken im Durchschnitt ab um 1,5 Prozent. Daraus ergibt sich ein stärkerer Rückgang bei den Energiepreisen als noch in den Monaten zuvor. Während leichtes Heizöl verglichen mit dem Juli letzten Jahres sechs Prozent billiger wurde, und der Verbraucher für Kraftstoffe ebenfalls 3,1 Prozent weniger ausgeben musste, stiegen die Strompreise an, hierfür gaben die Deutschen 1,7 Prozent mehr aus.

Bei den Nahrungsmitteln ist ein leichter Anstieg von 0,1 Prozent zu verzeichnen. Am stärksten verbilligte sich Gemüse, hierfür mussten 7,7 Prozent weniger ausgegeben werden, beim Obst gab es ein Minus von 4,8 Prozent. Auch Kartoffeln wurden billiger, ebenso Paprika und Gurken. Teurer geworden sind dagegen Milchprodukte. Für Quark gaben die Deutschen 13,8 Prozent mehr aus, beim Joghurt waren es 6,4 Prozent. Den stärksten Anstieg verbuchte hier Schnittkäse mit einenm Plus von 14,7 Prozent.

Noch immer gehen die Experten davon aus, dass die Inflationsrate in diesem Gesamtjahr bei 1,1 Prozent liegen wird. Im kommenden Jahr soll sie dann näher am Ziel der EZB liegen, vorausgesagt werden dann 1,8 Prozent.