Der Dax kann zur Zeit keine eindeutige Richtung einschlagen. Dafür sorgen die unterschiedlichen Impulse, die der Leitindex derzeit ausgesetzt ist. Eine Belastung stellen schlechte Quartalszahlen dar, aber die Konjunkturdaten, die aus der Euro-Zone kommen, stimmen zuversichtlich. Nach einem Morgen im Minus kann sich der Dax zum Mittag hin wieder auf die Gewinnerseite schlagen.

Am heutigen Morgen sorgten schwache Bilanzen der Unternehmen kombiniert mit den beiden Krisenherden Gaza und Ukraine dafür, dass die Anleger Gewinne mitnahmen. Der Dax rutschte ins Minus. Mit den guten Konjunkturdaten aus der Euro-Zone kamen die Anleger dann aber wieder zurück aufs Parkett.

Die Verluste des Vormittags konnte der Dax wieder auffangen und verzeichnet zum Mittag hin ein Plus von 0,3 Prozent, er notierte bei 9.979 Punkten. Ebenfalls zulegen können auch der MDax und der TecDax, beide Indizes legten jeweils 0,5 Prozent zu. Somit notierte der MDax bei 16.520 Punkten, und der TecDax erreicht 1.274 Punkte.

Den ersten Platz im Dax sicherten sich die Titel von der Commerzbank, diese konnten 2,2 Prozent zulegen. Dahinter liegen die Aktien von ThyssenKrupp mit einem Aufschlag von 1,9 Prozent, und die Papiere von Lanxess, die 1,4 Prozent zulegen konnten. Auf dem letzten Platz liegen heute die Titel von BASF. Hier waren es die Quartalszahlen des Unternehmens, die dem Kurs der Aktie ein Minus von zwei Prozent bescherten. Es war dem Konzern zwar möglich, das operative Ergebnis zu steigern, dennoch lag der bereinigte Nettogewinn pro Aktie hinter den Erwartungen der Experten. Zudem teilte das Unternehmen mit, dass es keine weiteren Aktienrückkäufe geben werde.

Im MDax setzten sich die Titel von MTU Aero Engines und Wincor Nixdorf an der Spitze mit einem Plus von jeweils 2,6 Prozent. Dahinter folgen Evonik und Talanx mit einem Plus von 2,1 beziehungsweise 2,0 Prozent. Verlierer des Nebenwerte-Index sind die Titel von Südzucker, diese mussten ein Minus hinnehmen von 1,9 Prozent.

Großer Gewinner des TecDax sind die Titel von Evonik, diese legten 4,5 Prozent zu. Auch die Aktien der Software AG stehen im oberen Bereich des TecDax mit einem Plus von zwei Prozent. Die Papiere von Kontron zählen zu den größten Verlierern des heutigen Tages mit einem Minus von 1,1 Prozent.

Zur Zeit legen die Unternehmen wieder ihre Quartalszahlen vor, und viele Unternehmen enttäuschten mit den Ergebnissen ihre Anleger. Enttäuschung machte sich vor allen Dingen bei den Anlegern von der Lufthansa, Adidas oder auch Bilfinger breit. Ebenfalls für schlechte Stimmung sorgten auch die Prognosen für die Deutsche Börse. Experten gehen davon aus, dass der schwache Handel im zweiten Quartal, der geprägt war von der Krise in der Ukraine und auch der Fußball-WM, seine Spuren hinterlassen haben wird.

Gute Stimmung dagegen verbreiten die Konjunkturdaten aus dem Euro-Raum. Hier ist zu erkennen, dass sich die Konjunktur erholt. Am heutigen Donnerstag konnte das Markit-Institut mitteilen, dass der Einkaufsmanagerindex für den Bereich der Privatwirtschaft auf 54,0 Punkte zulegen konnte, dies bedeutet ein Plus von 1,2 Punkte. Mit diesem Wert ist die Wachstumsschwelle in Höhe von 50 Punkten nun recht deutlich überschritten. Lediglich ein ganz leichtes Plus verbuchte der Einkaufsmanagerindex, der für die Industrie zuständig ist, er gewann 0,1 Punkte dazu und erreichte 51,9 Punkte. Bei den Dienstleistern gibt es einen Zuwachs von 1,6 Punkten, dieses Barometer erreicht somit 54,4 Punkte.

Gute Unternehmenszahlen kommen aus den USA. So kann Facebook ein absolutes Rekordergebnis vermelden, das soziale Netzwerk konnte binnen Jahresfrist seinen Umsatz im zweiten Quartal um ganze 61 Prozent steigern. Beim Gewinn erreicht das Unternehmen ein Plus von fast 140 Prozent verglichen mit dem Jahr zuvor. Eine gute Steigerung verzeichnete das Geschäft mit den Werbeeinnahmen über die mobilen Geräte. Seitens der Experten hatte man mit so einem Ergebnis nicht gerechnet. Facebook steht damit aber nicht alleine, viele andere Unternehmen der USA konnten ihre Anleger ebenfalls positiv überraschen. Die Berichtssaison geht natürlich auch heute weiter in den USA.