Am heutigen Donnerstag steht wieder die Sitzung der EZB an. Wie fast immer warten die Anleger daher ab. Viele erwarten sich Entscheidungen angesichts der niedrigen Inflation, die zur Zeit in der Euro-Zone herrscht. Dementsprechend bewegt sich der Dax am Morgen kaum vom Fleck.

Schon gestern war es beim Dax recht ruhig zugegangen, und dies scheint sich heute fortzusetzen. Der Leitindex konnte am Morgen gerade einmal 0,1 Prozent zulegen. Etwas besser läuft es beim MDax, er konnte 0,2 Prozent zulegen, der TecDax muss sogar ein Minus von 0,3 Prozent hinnehmen.

Wie schon so oft scheint es so zu sein, dass die Anleger wieder abwarten, was bei der Sitzung der Europäischen Zentralbank herauskommt. Diese steht für den heutigen Nachmittag an. Von Mario Draghi, dem Chef der EZB, wird erwartet, dass er sich äußert zur niedrigen Inflation in der Euro-Zone. Zuletzt konnten die Preise lediglich um 0,5 Prozent steigen. Ein solch niedriger Wert ist bisher noch nie erreicht worden. Das Ziel der EZB ist eine Inflation knapp unter zwei Prozent, und davon ist der Preisauftrieb zur Zeit noch sehr weit entfernt. Allgemein wird jetzt bereits über eine Deflation diskutiert.

An die Spitze des Dax setzten sich die Aktien von Fresenius Medical Care mit einem Zuwachs von 1,3 Prozent, gefolgt von den Papieren von ThyssenKrupp mit einem Plus von einem Prozent.

Gestern noch waren die Aktien der Deutschen Post unter den Einzelwerten die absoluten Gewinner des Tages, heute rutschten sie ab an das Ende des Dax, sie gaben 1,6 Prozent ab. Durch die Aussicht auf weitere Milliardengewinne getrieben griffen die Anleger am gestrigen Tag bei den Aktien der Deutschen Post zu. Auch die Titel der Deutschen Bank finden sich im unteren Abschnitt des Dax wieder mit einem Minus von 1,4 Prozent.

Auch die Lufthansa-Aktien müssen heute ein Minus hinnehmen von 0,8 Prozent. Am gestrigen Tag hatten sich die Titel des Fluggesellschaft noch unbeeindruckt gezeigt von dem Piloten-Streik, heute sah dies ganz anders aus. Die Piloten der Fluggesellschaft setzen am heutigen Tag ihren Streik weiter fort. Viele Flüge sind von Annullierungen betroffen,

Gewinner im MDax sind die Titel von der RTL Group, sie legten zu um 1,7 Prozent. Verlierer des Tages sind die Aktien von Stada, sie müssen 1,8 Prozent abgeben. Grund dafür ist eine Verkaufsempfehlung, die die Berenberg Bank herausgegeben hat. Die Experten der Bank hatten die Papiere auf „sell“ gesetzt von zuvor „hold“.

Während sich im TecDax die Aktien von Carl Zeiss Meditec mit einem Plus von 1,4 Prozent an die Spitze setzen konnten, mussten die Titel von Jenoptik die rote Laterne übernehmen, sie geben vier Prozent ab.

Gute Nachrichten kommen aus den USA. Gute Konjunkturdaten schoben dort die Wall Street an. Während sowohl der Dow-Jones-Index als auch der Nasdaq lediglich jeweils nur 0,2 Prozent zulegen konnten, konnte der S&P-500 wieder ein neues Rekordhoch erreichen. Die Anleger scheinen nun überzeugt zu sein, dass es mit der Wirtschaft des Landes wirklich wieder gut aufwärts geht.

Das Plus bei den Aufträgen in der Industrie fiel im Februar um einiges besser aus, als man sich dies erwartet hat. Auch die Daten, die gestern durch die Arbeitsvermittlung ADP herausgegeben wurden, machten Mut. Demzufolge hat die Privatwirtschaft im Monat März den Aufbau von Stellen beschleunigen können. Genaue Zahlen werden am morgigen Freitag Klarheit bringen, denn dann werden die offiziellen Zahlen zum Arbeitsmarkt seitens der Regierung veröffentlicht.

Auch in Asien stehen die Zeichen gut, dort erreichte die japanische Börse heute ein neues Drei-Wochen-Hoch. Grund dafür waren Nachrichten, die aus China kamen. Demnach soll es so sein, dass die Regierung der Volksrepublik Maßnahmen angekündigt hat, um die heimische Konjunktur anzukurbeln. Auch die Daten zur Wirtschaft aus den USA sorgten für Kauflaune. So konnte der Nikkei-Index ansteigen um 0,8 Prozent, er bewegte sich um die Marke von 15.080 Punkte herum. Auch der Topix konnte zulegen um 0,6 Prozent, er erreichte 1.218 Punkte.