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Noch mehr rote Zahlen für Kurznachrichtendienst Twitter

Twitter baut Verlust ausDie Nutzerzahlen des Kurznachrichtendienstes Twitter haben die Anleger enttäuscht. Dementsprechend gaben sie ihre Aktien sehr gerne ab, und diese traten ihren Weg in den Keller an. Der Verlust, den das Unternehmen mittlerweile schreibt, liegt bei nun 512 Millionen Dollar. Trotz allem gibt es aber dennoch jemanden, der sich seine gute Laune nicht verderben lässt, und das ist der Chef von Twitter, Dick Costolo.

Die Zahlen sehen ganz und gar nicht gut aus. Im letzten Quartal des vergangenen Jahres konnte Twitter gerade einmal vier Prozent an Nutzern dazugewinnen. Das Unternehmen hatte viel Geld gesteckt in die Werbung, die aber wohl nicht gefruchtet hat. Somit zählt Twitter zur Zeit 241 Millionen Nutzer. Verglichen mit Facebook ist dies eine eher geringe Zahl, denn das soziale Netzwerk kann mit 1,23 Milliarden Nutzern aufwarten. Aber nicht nur deswegen konnte die Aktie von Facebook gut zulegen. Auch die Tatsache, dass das Netzwerk anhand seiner sehr guten Quartalszahlen zeigen konnte, dass man mit Werbung auf Smartphones auch gutes Geld verdienen kann, trägt dazu bei. Während Facebook mit dieser Werbung sehr erfolgreich ist, zweifeln die Anleger noch daran, dass es Twitter ebenso gelingen könnte.

Nach einem verunglückten Börsenstart konnte sich Facebook innerhalb recht kurzer Zeit wieder fangen und ist nun ein sehr gefragter Wert an der Börse. Die Anleger hofften beim Börsengang von Twitter im vergangenen November auf eine ähnliche Entwicklung. Umso tiefer sitzt nun die Enttäuschung. Am heutigen Donnerstag musste die Aktie des Kurznachrichtendienstes 16 Prozent abgeben an der Frankfurter Börse, in den USA waren es nachbörslich sogar 18 Prozent gewesen. Trotz dieses Verlustes hat die Aktie allerdings nicht immer etwas mehr als doppelt so viel an Wert wie am Tage der Erstausgabe.

Das Debüt an der Börse hatte die Twitter-Aktie recht fulminant hingelegt, die Aktien konnten gleich ein Plus von satten siebzig Prozent verbuchen. Die Hoffnung auf einen ähnlichen Erfolg wie Facebook trieben die Kurse an. Schon Ende des letzten Jahres musste die Aktie von Twitter an einem Tag dreizehn Prozent abgeben, Grund dafür waren Zweifel an dem Geschäftsmodell des Unternehmens.

Noch nie zuvor hatte es bei Twitter ein so geringes Wachstum gegeben im Bereich der Nutzerzahlen. Dazu kommt noch, dass viele registrierte Nutzer den Dienst viel weniger nutzten. Dies ist wiederum kein gutes Zeichen. Für gewöhnlich ist es so, dass sich die Werbekunden natürlich an den Diensten orientieren, die auch möglichst viele Nutzer erreichen, zur Zeit also an Facebook und Google.

Während sich unter den Anlegern der Pessimismus ausbreitete, strahlte Dick Costolo, der Chef von Twitter, Optimismus aus. Er sagte, dass er ein „großes Vertrauen“ darauf habe, dass die Anzahl der Nutzer von Twitter bald wieder schneller zulegen werde. Wie oder warum und wann das passieren soll, dazu machte er keine Angaben. Viele der Investoren stellen sich schon seit langem die Frage, wie denn das Unternehmen plant, auf lange Frist gesehen Geld zu verdienen. Auch bei Twitter soll dies über Werbung geschehen, aber dennoch ist der Kurznachrichtendienst nicht in der Lage, die Nutzer dazu zu motivieren, sich jeden Tag einmal einzuloggen. Es gab aber auch eine positive Nachricht, denn Twitter ist es im letzten Quartal des Jahres gelungen, seinen Umsatz zu steigern auf 243 Millionen Euro.

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