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Länder Südeuropas fordern mehr Unterstützung von der EZB

Länder Südeuropas fordern StaatsanleihekäufeGerade erst wurde der Leitzins seitens der Europäischen Zentralbank auf ein absolut historisches Tief gesenkt, aber den Staaten im Süden Europas, in denen es zur Zeit kriselt, reicht dies nicht aus, sie fordern nun den Kauf von Staatsanleihen, und das in einem recht großen Stil.

Die Fortschritte, die die Euro-Zone aus der Rezession heraus macht, sind zwar nicht sehr groß, aber dafür kontinuierlich. Dies scheint aber etwas zu langsam zu sein für die Länder im Süden Europas, denn wie man einem Bericht der „Welt“ entnehmen kann, fordern sowohl die Politiker der Regierungen als auch die Notenbanker der entsprechenden Länder Staatsanleihekäufe von der EZB, diese sollen einen recht großen Umfang haben. Vom Umfang her würden diese Ankäufe weit hinausgehen über das OMT-Programm.

Dieses Programm erlaubt den Ankauf von Staatsanleihen, allerdings sind diese gebunden an einige Bedingungen. Dazu gehört, dass jeder Staat, dessen Anleihen gekauft werden seitens der EZB, auch ein Hilfsprogramm beantragen muss beim ESM, dem Euro-Rettungsfonds. Dazu ist es auch erforderlich, dass ein sogenanntes Reformabkommen unterschrieben wird. Letztendlich müssen diesem dann auch die nationalen Parlamente zustimmen. Laut der „Welt“ sind genau diese Bedingungen der Grund dafür, dass dieses Programm so gut wie gar nicht eingesetzt werden kann und wird.

Somit fordern immer mehr ein Eingreifen der EZB nach dem Vorbild der amerikanischen Notenbank Fed. Diese kauft nun schon seit einigen Jahren Anleihen auf, somit wird die Versorgung mit Geld sichergestellt von Wirtschaft und auch Staat. Laut dem Bericht der „Welt“ ist es so, dass die Regierungskreise Südeuropas darauf verweisen, dass die USA ein neues Wachstum haben erreichen können aufgrund dieser Anleihekäufe, und dasselbe erhoffe man sich auch für Europa.

Bisher konnten die durchgeführten Maßnahmen der EZB nicht dafür sorgen, dass wieder verstärkt Kredite abgegeben werden an die Unternehmen der Länder Südeuropas.

Allerdings ist es in Europa nicht so einfach mit den Staatsanleihekäufen, denn es gut möglich, dass sich diese nicht vereinbaren lassen mit dem Verbot einer Staatsfinanzierung mittels der Notenpresse.

Geht man nach dem Zeitungsbericht soll es allerdings auch so sein, dass es im Rat der EZB bereits ein paar Mitglieder gibt, die solchen Staatsanleihekäufen nicht abgeneigt sind. Seitens der Experten geht man nicht davon aus, dass es recht kurzfristig zu solchen Maßnahmen seitens der EZB kommen wird. Dennoch schließen die Experten grundsätzlich nicht aus, dass solche Maßnahmen irgendwann ergriffen werden.

Kurzfristig gesehen werden andere Maßnahmen als viel wahrscheinlicher erachtet, vor allen Dingen eine erneute Zinssenkung herunter auf 0,1 Prozent steht hier im Raum. Auch das Thema negative Einlagezinsen wird in diesem Zusammenhang ins Spiel gebracht. Sollten die Banken dann ihr Geld bei der EZB bunkern anstatt Kredite zu vergeben, müssen sie dafür bezahlen.

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