Der Dax befindet sich zur Zeit auf einer ständigen Jagd nach neuen Rekorden. Auch am heutigen Tag ist es gut möglich, dass wieder neue Höchstwerte erreicht werden könnten, allerdings müssten dafür die Konjunkturdaten aus den USA passen. Auch einige Quartalszahlen werden heute veröffentlicht.

Erst am vergangenen Freitag war es dem Dax zum ersten Mal in der gesamten Geschichte des Leitindex gelungen, die Marke von 9.000 Punkten zu überschreiten. Diese Marke ist psychologisch sehr wichtig. Am gestrigen Montag war es dem Dax gelungen, ein weiteres Rekordhoch zu erreichen von 9.017 Punkten. Am heutigen Morgen muss der Dax zunächst einmal ein kleines Minus hinnehmen. Zuletzt verbucht er allerdings wieder ein Plus in Höhe von 0,2 Prozent. Wieder ist ein erneutes Rekordhoch in greifbarer Nähe. Seitens der Anleger geht man insgesamt davon aus, dass diese Rally bei den Kursen auch noch etwas länger anhalten wird, unter anderem deshalb, weil die Konjunkturaussichten weltweit recht gut sind.

Im Mittelpunkt des Interesses werden heute die USA stehen. Dort stehen etliche Konjunkturdaten an. Dazu gehören auch der Einzelhandelsumsatz, die Daten bezüglich des Verbrauchervertrauens und auch die Erzeugerpreise.

Mit besonderer Spannung wird heute wieder die Sitzung erwartet von der Fed, der US-Notenbank, die am morgigen Mittwoch ansteht. Wie eigentlich immer vor dieser Sitzung halten sich einige Investoren zurück. Allerdings erwartet niemand, dass sich die Notenbank entscheiden wird, ihre lockere Geldpolitik zu ändern.

Dennoch ist es gut möglich, dass bei dieser Sitzung erste Hinweise gegeben werden bezüglich einer Strategie für einen Ausstieg. Es wird erwartet, dass der Handel etwas ruhiger verlaufen wird im Vorfeld der Fed-Sitzung. Seitens der Analysten rät man zur Zeit, sich etwas zu gedulden. Insgesamt rechnet man nicht mit einer Drosselung der Anleihekäufe vor dem Dezember diesen Jahres. In einem Kommentar von Ralf Umlauf, Analyst bei der Helaba, konnte man sogar lesen, dass die Erwartungen des Marktes gar eher Richtung des März nächsten Jahres tendierten.

Auch etliche Zahlen stehen heute an. Viele Bilanzen der Unternehmen dürften mit Spannung erwartet werden. Der Fokus der Anleger richtete sich vor allen Dingen zur Deutschen Bank. Das Finanzinstitut präsentierte bereits am Morgen seine Zahlen, und diese sorgten für eine herbe Enttäuschung bei den Anlegern. Im dritten Quartal diesen Jahres musste die Bank einen Einbruch hinnehmen beim Gewinn. So konnte das Bankhaus noch 41 Millionen Euro verdienen, ein Jahr zuvor sind es noch 747 Millionen Euro gewesen.

Gründe gibt es dafür mehrere, den wichtigsten Grund stellen aber wohl in den juristischen Altlasten dar. Das Institut war gezwungen gewesen, seine Rückstellungen zu erhöhen um ganze 1,2 Milliarden Euro, so dass nun 4,1 Milliarden Euro erreicht werden. Dazu kommt noch, dass das Anleihegeschäft schwach verlief, und dadurch wurde der Gewinn aus dem Investmentbanking gemindert. Die Anleger verkauften verstärkt ihre Aktien als Reaktion auf diese schlechten Zahlen. Sogleich rutschten die Papiere des Unternehmens an das Ende des Dax mit einem Minus von 2,3 Prozent. Im Laufe des Morgen erholten sich die Aktien wieder etwas, blieben aber dennoch das Schlusslicht des Dax.

Gegen Abend wird die Deutsche Börse ihre Zahlen veröffentlichen. Deren Aktien mussten heute einige Verluste hinnehmen, bis zu 1,2 Prozent mussten sie am Morgen abgeben. An die Spitze des Dax konnten sich heute die Titel von Infineon, Eon und RWE setzen. Zeitweise übernahmen die Titel von RWE die Spitze mit einem Plus von einem Prozent. Grund dafür könnte laut Händlern ein Zeitungsartikel sein der „Süddeutschen Zeitung“ der besagt, dass das Unternehmen auch offen ist für eine Zusammenarbeit mit einem Partner. Im Sog dessen legten auch die Papiere von Eon rund 1,2 Prozent zu.

Schlechte Karten haben die Anleger von Apple zur Zeit. Zwar ist es dem Unternehmen gelungen, einen neuen Verkaufsrekord zu erreichen beim Zugpferd iPhone, dennoch ist der Gewinn des vergangenen Quartals erneut gesunken. Offenbar ist es so, dass die Konkurrenz immer stärker wird, es gibt immer mehr Smartphones, die weitaus günstiger sind als das iPhone. Dadurch werden sowohl der Gewinn als auch die Margen geschmälert. Dies teilte Apple am gestrigen Abend mit. Enttäuschend verlief auch das China-Geschäft, dieses konnte lediglich sechs Prozent zulegen.