Es ist nicht mehr weit entfernt, das absolute Allzeithoch an der Börse. Dennoch scheinen die Anleger am heutigen Donnerstagmorgen nicht in der Laune dafür zu sein, nach Rekorden zu jagen. Momentan bewegt sich der Dax nur auf der Stelle.

Nach der guten Gewinnen der letzten Tage ist beim Dax heute etwas Ruhe angesagt. Der Leitindex startete mit 8.503 Punkten in den vorletzten Handelstag dieser Woche, beinahe unverändert. Auf die gesamte Woche gesehen konnte er bisher ganze 2,6 Prozent zulegen. Für diese gute Stimmung sorgte die Entspannung, die sich momentan im Konflikt um Syrien durchsetzt. Statt eines Militärschlags planen die USA nun, gemeinsam mit Russland und auch China die Erarbeitung einer Resolution vom UN-Sicherheitsrat. Diese soll den Präsidenten Syriens zwingen, sein Arsenal an Chemiewaffen aufzugeben.

Und schon rückt das Allzeithoch wieder in die Nähe, dieses Hoch liegt bei 8.558 Punkten. Und momentan sieht es so aus, als ob der Trend nach oben auch weiterhin anhalten werde, die guten Vorgaben, die aus den USA kommen, weisen darauf hin. Am Mittwoch konnte der Dow-Jones-Index zulegen um 0,9 Prozent, beim S&P 500 konnte ein Plus verbucht werden von 0,3 Prozent. Unter Druck standen allerdings gestern die Kurse der Nasdaq, der Technologie-Börse. Grund dafür ist Apple. Das Unternehmen hat bei seiner Präsentation von den neuen iPhones die Anleger sehr enttäuscht, die Aktien des Unternehmens gaben 5,4 Prozent ab. Allein in den letzten zwei Tagen büßte das Unternehmen somit etwa 23 Milliarden Dollar ein von seinem Marktwert.

Der Nikkei-Index in Japan musste allerdings etwas abgeben, er verliert 0,5 Prozent am Donnerstag. Grund dafür sind wieder einmal Sorgen bezüglich der eventuellen Straffung von der Geldpolitik der Fed. Am nächsten Dienstag und auch Mittwoch wird in den USA wieder einmal der Offenmarktausschuss zusammenkommen. Allgemein wird hier erwartet, dass in diesem Rahmen beschlossen werden wird, das Anleihen-Kaufprogramm, das jeden Monat in Höhe von 85 Milliarden Euro durchgeführt wird, zurückzufahren. Zulegen konnte in China der Shanghai-Composite, er gewann ein Prozent hinzu.

Heute können sich die Papiere des Unternehmens SAP zu den Gewinnern im Leitindex zählen, sie verbuchten ein Plus in Höhe von 1,3 Prozent. Seitens Goldman Sachs wurde das Kursziel für die Aktie erhöht von 77 Euro auf nun 90 Euro, dies trieb die Aktie an. Die Versorger zeigen sich heute als Verlierer des Tages. Bei RWE wurden Gewinnmitnahmen ausgelöst durch Spekulationen darüber, dass eventuell Kürzungen bei den Dividenden drohen, somit gaben die Aktien des Unternehmens 3,6 Prozent ab. Auch bei Eon sieht es nicht viel anders aus, die Papiere des Versorgers gaben 1,3 Prozent ab. Den Händlern nach ist es auch so, dass die Experten von der Citigroup die Aktien von RWE auch noch herunterstuften von „neutral“ auf „sell“. Zuvor hatten beide Versorger gut zulegen können in dieser Woche, bei RWE waren es 9,0 Prozent gewesen, bei Eon 7,6 Prozent.

An die Spitze des Technologieindexes TecDax setzten sich heute die Aktien von Evotec, sie legten zu um 2,7 Prozent. Grund dafür war die Bekanntgabe vom heutigen Morgen bezüglich einer strategischen Partnerschaft des Unternehmens mit dem Harvard Stem Cell Institute.

Eine Abstimmung wird es heute geben im EU-Parlament, es geht um die Bankenaufsicht bei der EZB. Nach einigen Verhandlungen hatte die Europäische Zentralbank dem EU-Parlament nun doch Kontrollrechte zugestanden, daher wird nun erwartet, dass es eine große Mehrheit geben wird für diese Bankenaufsicht. Zuvor musste die Abstimmung einige Male verschoben werden.

Ab dem Herbst des kommenden Jahres soll es so sein, dass die Europäische Zentralbank die etwa 130 wichtigsten großen Banken beaufsichtigen soll innerhalb der Eurozone. Dieser Schritt wird als sehr wichtig angesehen auf dem Weg zum wirklich gemeinsamen Finanzmarkt der Euroländer. Es ist geplant, dass diese Bankenaufsicht den Währungsraum insgesamt sicherer machen soll gegen Krisen.