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Kaum Bewegung beim Dax

In den letzten beiden Tagen gingen die Kurse recht gut aufwärts, und so ist es kein Wunder, dass einige Anleger die Gunst der Stunde nutzten, um ein paar Gewinne mitzunehmen. Dies änderte am Dax kaum etwas, dennoch werden die Kurse heute belastet durch schwache Konjunkturdaten, die aus China kommen.

Die letzten beiden Handelstage waren sehr erfolgreich verlaufen für den Dax. Am heutigen Morgen allerdings bewegt sich nicht allzu viel. Er verharrt bei 8.039 Punkten, dies bedeutet ein leichtes Minus in Höhe von 0,2 Prozent. Der MDax kann zwar ein Plus verbuchen, das aber mit 0,2 Prozent auch nicht gerade sehr hoch ausfällt, somit erreicht der MDax 13.992 Punkte. Zulegen konnte auch der TecDax, dieser verbucht 0,8 Prozent mehr und erreicht 981 Punkte.

Den Händlern nach ist es so, dass die schwachen Konjunkturdaten, die aus China kommen, die Kurse belasten. Dennoch ist es auch so, dass die schlechten Außenhandelsdaten wohl doch Grund geben zu etwas Optimismus, denn es gibt wohl laut Heino Ruland, Marktanalyst von Ruland Research, einige Anleger, die darauf hoffen, dass die Notenbank Chinas der Wirtschaft des Landes helfen wird. Trotzdem werden sich die Anleger heute erst einmal zurückhalten, denn für den Abend steht die Veröffentlichung an von den Sitzungsprotokollen der Fed.

Hierzulande wird momentan die Inflation angetrieben durch große Preissteigerungen sowohl bei den Lebensmitteln als auch bei der Energie. Im Juni stiegen die Verbraucherpreise an um 1,8 Prozent verglichen mit dem Monat zuvor. Dies teilte am heutigen Mittwoch das Statistische Bundesamt mit in Wiesbaden. Noch im Mai lag die Teuerungsrate bei 1,5 Prozent, und im April gar nur bei 1,2 Prozent.

Zu den Verlierern des heutigen Tages zählen die Aktien von Gerresheimer, dem Spezialverpackungshersteller. Zwar konnte das Unternehmen recht solide Zahlen vorweisen für das zweite Quartal diesen Jahres, und auch die Erwartungen für den Rest des Jahres sind recht positiv, dennoch scheinen diese Zahlen die Aktionäre zu enttäuschen, denn die Aktien des Unternehmens verloren 2,4 Prozent.

Noch viel schlechter steht heute allerdings Rational da, denn der Großküchenausstatter war gezwungen, aufgrund der schlechten Geschäfte des zweiten Quartals die Gesamtjahresprognose zu ändern. Ganze 8,5 Prozent verloren die Papiere daraufhin. Seitens des Unternehmens erwartet man sich ein Wachstum beim Umsatz in Höhe von etwa fünf Prozent, das Ergebnis soll sich ungefähr auf dem Niveau des Vorjahres einpendeln. Dies wurde heute seitens des Unternehmens mitgeteilt. Allerdings hatte der Vorstandschef des Unternehmens, Günter Blaschke, noch kurz zuvor im Rahmen eines Interviews mit Reuters die bisherige Prognose bekräftigt, nach der sowohl der Umsatz als auch der Gewinn liegen sollte im höheren einstelligen Prozentbereich.

Heute wird die EU-Kommission ihren Vorschlag präsentieren für das zukünftige Vorgehen bei der Sanierung und der Schließung von Banken. Dieser ist nicht gerade unumstritten. Einigen EU-Diplomaten nach ist es so, dass die Behörde aus Brüssel dabei wohl die Entscheidungsbefugnis beansprucht. Dies wiederum dürfte dafür sorgen, dass es zu einem Widerstand kommt von unterschiedlichen Ländern der EU, unter anderem auch Deutschland.

Schon einige Male wurde der Termin verschoben, denn dieses Vorhaben ist unter den ganzen Mitgliedsstaaten aus der politischen Sicht sehr umstritten. Den Plänen nach sollen auch alle Staaten der EU im Zeitraum von zehn Jahren eigene Krisenfonds aufbauen für die Abwicklung von solch maroden Banken und Instituten.

Schon Ende letzten Monats hatten sich die Finanzminister der EU darauf verständigen können, dass ab dem Jahr 2018 vorrangig die Aktionäre und die Kunden aufkommen müssen, wenn marode Banken gerettet werden müssen. Das soll eine Entlastung des Steuerzahlers bewirken. Diese Abwicklungsregeln, die für alle Länder gelten sollen, sind ein Punkt der Bankenunion, die in Planung ist.

Bei den Banken zeigen sich heute im Dax unterschiedliche Tendenzen. Die Deutsche Bank konnte 1,8 Prozent zulegen dank einer Hochstufung, die durchgeführt wurde von der Credit Suisse, die Commerzbank dagegen, bei der es noch immer kriselt, verlor 1,4 Prozent und zählt somit erneut zu den schlechtesten Werten des Dax.

Nur ein Wert war noch schwächer, und das waren die Papiere von K+S. Diese verloren ganze drei Prozent. Unter Druck geriet das Unternehmen durch eine Verkaufsempfehlung, die von der UBS-Bank aus der Schweiz gegeben wurde.

Wiederum profitieren konnten heute die Aktien von Beiersdorf, ein Analystenkommentar hatte dafür gesorgt. Die Papiere des Unternehmens verzeichneten ein Plus in Höhe von 2,8 Prozent. Grund dafür waren die Analysten von Morgan Stanley, denn diese stuften die Titel des Unternehmens herauf auf „overweight“ von „underweight“. Die Experten sind der Meinung, dass sich das Unternehmen auf einem Wachstumskurs befindet. In der entsprechenden Kurzstudie heißt es, dass das organische Wachstum ab dem Jahr 2013 zulegen dürfte um sechs Prozent.

Es ist heute auch im TecDax so, dass dieser beherrscht wird von den Analysten. Die Aktien von United Internet bekamen einen Höhenflug durch die Kaufempfehlung, die herausgegeben wurde von JP Morgan, so dass sie ganze 3,9 Prozent stiegen. Damit lagen die Aktien so hoch, wie es noch nie zuvor der Fall gewesen ist. Auch der Anstieg der Aktien von der Software AG ist Analysten zu verdanken, hier waren es wieder die Experten von Morgan Stanley, die eine Kaufempfehlung abgaben. Sogleich stiegen die Aktien an um 6,1 Prozent und eroberten die Dax-Spitze.

Auch die Deutsche Annington hat es nun doch geschafft, an die Börse zu kommen, allerdings waren dafür recht deutliche Preiszugeständnisse nötig seitens der Anleger. Am gestrigen Dienstagabend teilte die Deutsche Annington mit, dass 34,85 Millionen Aktien zugeteilt worden seien zu einem Preis von jeweils 16,50 Euro. Dies ist das untere Ende von der Spanne, die bis 17 Euro reichte.

Dies bedeutet, dass der Börsengang damit einen Umfang erreicht von 575 Millionen Euro, das ist gerade einmal halb so viel, wie sich das der Finanzinvestor Terra Firma, der Eigentümer der Annington, eigentlich vorgestellt hatte. Schon eine Woche zuvor hatte die Annington den Anlauf auf die Börse gestartet, dieser war aber gescheitert, weil sich einfach nicht genug Investoren finden ließen aufgrund des Mindestpreises in Höhe von 18 Euro.

Gestern wurde dann der zweite Versuch gestartet, und dieser war erfolgreich. Der Preis war reduziert worden, und nun griffen auch die Investoren zu, und das recht schnell. Acht Stunden später war der Börsengang über die Bühne gebracht worden. Den Investmentbankern nach ist es so, dass die Nachfrage am unteren Ende von der Spanne das Angebot überstieg um das Dreifache bis Vierfache. Der Wert der Deutschen Annington an der Börse beträgt somit 3,7 Milliarden Euro. Für den morgigen Donnerstag ist nun die Erstnotiz geplant.

Auch eine Ratingagentur war wieder tätig. S&P hat für Italien die Bonitätsnote gesenkt von BBB+ auf BBB, dies teilte die Ratingagentur gestern mit.

In Alarmbereitschaft sind momentan die internationalen Geldgeber des verschuldeten Griechenlands. Grund dafür sind die mangelnden Fortschritte im Bereich der Reform von der Steuerverwaltung. Der neueste Bericht der Troika nach zum Thema Griechenland war am Abend des Montags die Grundlage für die Entscheidung von den Euro-Finanzministern, die nächsten Kredite in Milliardenhöhe auf dem Rettungsprogramm nur noch schrittweise auszuzahlen an Griechenland, und auch nur unter ganz bestimmten Bedingungen.

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