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Rettung von Griechenland lief nicht glatt – Fehler eingeräumt

Es wird wirklich alles versucht, um das verschuldete Griechenland zu retten. Dennoch geht der Kurs der Landes immer weiter nach unten. Jetzt wurde sogar seitens des IWF eingeräumt, dass man zwar das Ausscheiden des Landes verhindert habe aus der Eurozone, dass man aber den Schuldenberg der Griechen absolut unterschätzt habe.

So hat der IWF nun nicht nur Versäumnisse eingeräumt, sondern auch „bedeutende Misserfolge“ bei der Unterstützung der Rettung von Griechenland. Das Hilfsprogramm habe dazu beigetragen, dass ein Ausscheiden Griechenlands verhindert werden konnte aus der Eurozone, dennoch habe man auch Fehler begangen. Dieses Dokument wurde nun veröffentlicht in Washington, es enthält einen Rückblick auf das Hilfsprogramm für Griechenland.

Diesem Hilfsprogramm, das aus dem Jahr 2010 stammt, seien Annahmen zugrunde gelegt worden bezüglich der Entwicklung von den Staatsschulden des Landes und auch der Umsetzung der Reformen, die einfach zu optimistisch gewesen seien. Dies steht im Bericht zu dem Vorgehen zu der Zeit. Es gebe einen sehr großen Unterschied zwischen dem Schuldenberg, der vorhersagt worden war, und der Realität. In dem Bericht stand weiter, dass man schon für das Jahr 2012 gerechnet hat mit einem Wirtschaftswachstum. Die Wirklichkeit sieht ein klein wenig anders aus, denn Griechenland befindet sich in diesem Jahr bereits seit fünf Jahren am Stück in der Rezession.

Weiterhin urteilt der IWF, dass die Unterstützung für das verschuldete Land letzten Endes doch erforderlich gewesen sei, weil von der Krise Griechenlands „erhebliche Ansteckungsgefahren“ ausgegangen seien auf weitere Länder des Euro. Auch die Wirtschaftsreformen, die verlangt worden waren, wurden ähnlich bewertet seitens des Fonds. Allerdings habe man die Möglichkeiten für die Umsetzung überschätzt.

In Griechenland wurde dieses Eingeständnis von der Regierung begrüßt. Ioannis Stournaras, der Finanzminister Griechenlands, sagte, dass dieser Bericht objektiv sei und den Griechen willkommen. Gegenüber der Zeitung „Kathimerini“ sagte er weiterhin, dass dieser Bericht die Chance gebe, die Fehler erkennen zu können, um sie nicht zu wiederholen.

In dem Bericht wird auch die Zusammenarbeit kritisiert mit der EU-Kommission und der EZB in der sogenannten Troika. Es habe hier Probleme gegeben in der Koordination, und zudem habe es auch unterschiedliche Ziele gegeben. Das Urteil des IWF lautet dazu, dass dieses Hilfsprogramm „bedeutende Misserfolge“ verzeichnen musste.

Es sei auch so, dass das Vertrauen von den Märkten in das verschuldete Land nicht wieder zurückgekehrt sei, und zudem seien aus dem Bankensystem auch noch dreißig Prozent von den Spareinlagen wieder abgezogen worden. Schließlich habe die Wirtschaft dann eine Rezession erlebt, die viel tiefer gewesen war, als man dies erwartetet hatte, einhergehend mit einer Arbeitslosigkeit, die als ungewöhnlich hoch anzusehen ist.

Im Rahmen des ersten Hilfsprogramms für das Land hatte Griechenland Notkredite erhalten in Höhe von 110 Milliarden Euro. Diese reichten aber bei weitem nicht aus aufgrund der recht desolaten Lage, die das Land hatte. So kam dann im November des Jahres 2012 das nächste Hilfspaket hinzu, weitere 165 Milliarden Euro bekam Griechenland zugesagt. Gleichzeitig verzichteten auch die privaten Gläubiger auf Forderungen in Höhe von etwa 107 Milliarden Euro. Im Gegenzug für diese Hilfen musste Athen Kürzungen zusagen bei den Staatsausgaben, und auch Reformen. Trotzdem sich das Land nun schon seit 2010 über Wasser hält mit diesen Hilfspaketen, schrumpfte die Wirtschaft Griechenlands weiterhin massiv, allerdings gibt es nun weitere Indikatoren die darauf hindeuten, dass der Sinkflug des Landes nun etwas flacher ist. Dennoch ist momentan überhaupt nicht absehbar, wann Athen wieder in der Lage sein wird, vollkommen auf den eigenen Füßen stehen zu können.

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