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Mit dem Dax steigen heute auch die Risiken

Heute warnen die Analysten an der Börse vor der Berichtssaison, die jetzt wieder in den USA anläuft. Es sei gut möglich, dass auch die deutschen Firmen ihre eigenen Gewinnprognosen vielleicht verringern werden. Aber es gibt auch Unterstützung für die Kurse, diese kommt mal wieder von den Spekulationen, die sich rund um den eventuellen Hilfsantrag von Spanien ranken.

Zum Start der Woche konnte der Dax die Börsianer heute erfreuen. Schon am Vormittag war es so, dass der Dax im Plus lag, und zwar 0,8 Prozent, so dass er 7.290 Punkte erreichte. Somit war er in der Lage, einen kleinen Teil des Wochenminus der letzten Woche wiedergutzumachen. 2,2 Prozent hatte der Dax in der letzten Woche verloren. Auch der MDax notierte etwas fester, hier waren es 0,7 Prozent mehr, so dass er 11.312 Punkte erreichte. Beim TecDax gab es dagegen einen Abschlag, dieser liegt bei 0,2 Prozent, er erreicht noch 812 Punkte.

Zum Wochenstart gehörten sowohl die Aktien von SAP als auch die der RWE zu den größten Gewinnern. Je 1,4 Prozent mehr konnten sie verbuchen. Auch die Finanztitel zeigten sich heute sehr stark. Die Deutsche Bank konnte 1,2 Prozent zulegen, und die Commerzbank sogar 1,6 Prozent.

Im Fokus der Anleger liegt auch weiterhin das verschuldete Griechenland. Am Donnerstag wird wieder ein EU-Gipfel stattfinden, und im Vorfeld dieses Gipfels hat die deutsche Regierung Antonis Samaras, dem Ministerpräsidenten Griechenlands, den Rücken gestärkt. Noch am Sonntag hatte Finanzminister Schäuble erklärt, dass er nicht von einem griechischen Staatsbankrott ausgehe. Dies ist eine Kehrtwende, die recht überraschend kam, denn bisher war es eher so, dass er jede Positionierung vermieden hatte. Stattdessen verwies er auf den Bericht der Troika, der erwartet wird für den November.

Gesprächsthema an den Börsen ist aber auch weiterhin Spanien. Noch immer ist die Hoffnung da darauf, dass der Hilfsantrag bald gestellt werden könnte, und dies war es auch, das die Anleger wieder herauslockte und gleichzeitig auch dem Euro einen guten Auftrieb gab. Er stieg bereits am Vormittag an um 0,1 Prozent, und somit lag er bei 1,2964 Dollar. Sollte Spanien wirklich den Hilfsantrag stellen und somit dann unter den Rettungsschirm schlüpfen, kann die EZB wie angekündigt die Staatsanleihen des Landes kaufen, und das könnte dann endlich die ersehnte Beruhigung bringen in der Schuldenkrise.

Dennoch ist absehbar, dass es sich bei dieser Korrektur der Kurse lediglich um eine Gegenreaktion kurzfristiger Art handeln wird, denn große Sprünge werden wohl von keinem erwartet am Aktienmarkt Deutschlands, da die Nachrichtenlage recht dünn ist. Dies schrieb Wolfgang Albrecht, Investmentanalyst bei der Landesbank Baden-Württemberg.

Weiter Dämpfer dürften wohl auch aus den USA kommen, denn dort ist die Berichtssaison gestartet, und eine wahre Flut von unterschiedlichen Firmenberichten schwappt auf die Märkte. Etliche sogenannte Schwergewichte wie beispielsweise Google, General Electric und Microsoft werden jetzt ihre Quartalsberichte abgeben.

Der Auftakt dieser Berichtssaison fand ja bereits letzte Woche statt, und war zu dem Zeitpunkt eher schwach verlaufen, und dadurch sehen nun die Analysten die Gefahr, dass es zu einer Kurskorrektur kommen könnte. Die Analysten von der DZ Bank meinten bezüglich der US-Aktien, dass das Konjunkturumfeld noch immer recht labil sein, und dazu die Gewinndynamik nachlasse im Unternehmenssektor. Ihrer Meinung nach gibt es auch wichtige Indikatoren, die wohl einen Konsolidierungsbedarf andeuten.

 

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