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Jetzt stuft Moody´s auch Slowenien herab

Wieder einmal gibt es einen Schlag für die Zone des Euro, und wieder einmal kommt er aus den USA. Schon wieder hat Moody´s, die Ratingagentur, die Kreditwürdigkeit eines Mitgliedslandes herabgestuft, diesmal hat es Slowenien getroffen. Seitens der Ratingagentur werden die Banken des Landes als Grund genannt, die angeschlagen sind, weil sie zu kämpfen haben mit recht faulen Krediten, die wohl in Milliardenhöhe liegen sollen.

Die Banken des Landes seien immer mehr abhängig davon, dass sie mit Geld versorgt werden durch die EZB. Am gestrigen Donnerstag Abend teilte die Ratingagentur mit, dass sie die Bewertung für die Bonität von Slowenien auf Baa2 herabgesetzt hat von A2. So ist das Land lediglich noch zwei Stufen entfernt vom sogenannten Ramsch-Niveau.

Wenn die Einstufung Ba1 erreicht wird, dann werden die Anleihen den entsprechenden Landes nicht mehr empfohlen als Anlage, sondern ab dann gelten diese Anleihen als spekulativ. Es sind auch durchaus noch weitere Abstufungen möglich, denn Moody´s beließ zudem auch den Ausblick noch auf negativ.

Im Jahr 2004 war Slowenien der EU beigetreten, zu der Zeit galt es als Musterland, auch bei der Einführung des Euro im Jahr 2007 war dies noch so. Jetzt hat sich das Land entwickelt zu einem Sorgenkind.

Die faulen Kredite der Banken in Slowenien werden als Hauptgrund genannt für die Herabstufung. Für diese Kredite in Milliardenhöhe werden wohl die Steuerzahler letztendlich geradestehen. Es gibt aber noch einen weiteren Grund, und zwar die Renditen, die gerade erst massiv gestiegen sind für die Anleihen Sloweniens.

Momentan habe die Regierung des Landes zu kämpfen mit erhöhten Refinanzierungskosten und somit dann auch mit einem Zugang zu den Märkten, der beschränkt ist. Die Situation beim Budget werde noch verschärft durch das nicht so gute Wirtschaftswachstum.

Momentan bestehe eine große Wahrscheinlichkeit, dass es nötig werden könnte, dass die drei größten slowenischen Banken vielleicht eine Kapitalspritze vom Staat benötigen könnten, die ein Umfang haben könnte von rund zwei bis hin zu acht Prozent des BIP. Dazu kommt noch, dass die Regierung des Landes nicht in der Lage sei, das Budgetdefizit in den Griff zu bekommen, und das trotz der scharfen Sparmaßnahmen, die das Land durchführt.

Seitens der Wirtschaftsexperten wird momentan nicht mehr damit gerechnet, dass Slowenien in der Lage ist, aus eigener Kraft die Probleme mit den Finanzen in den Griff zu bekommen. Joze P. Damijan, ein slowenischer Ökonom, betont, dass Slowenien wohl nur noch die Wahl habe, entweder komplett unter den Rettungsschirm zu schlüpfen, oder dem Vorbild von Spanien nachzueifern, und zunächst um eine Bankenhilfe bei der EU zu ersuchen.

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