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Schlechte Auftragslage – die Industrie in Deutschland schrumpft

Die Weltkonjunktur ist allgemein momentan recht lahm, das ist nichts Neues mehr. Zu spüren bekommt das nun die Industrie in Deutschland. Momentan ist ein sehr drastischer Rückgang zu verzeichnen der Auftragseingäge, und dadurch sinkt natürlich die Produktion. Allerdings gibt es auch noch einen Zweig in der Industrie, der Hoffnung darauf macht, dass es schnell besser werden könnte.

Die Industrie in Deutschland startet in die zweite Hälfte des Jahres mit recht deutlichen Einbußen beim Geschäft. Die Talfahrt diesen Sektors der Wirtschaft beschleunigte sich sehr rasant im Juli, er schrumpfte so stark, wie dies zuletzt der Fall gewesen ist vor rund drei Jahren. Am Mittwoch teilte das Institut Markit mit, dass der Markit-Einkaufsmanagerindex gesunken ist um zwei Punkte, so dass er nur noch bei 43 Punkten steht. Zur Ermittlung des Indexes wurde eine Umfrage getätigt unter 500 Betrieben. So ist klar, dass sich dieses Barometer immer weiter entfernt von der Marke von 50 Punkten. Dies ist die Marke, ab der ein Wachstum angezeigt wird. Tim Moore, Ökonom bei Markit, sagte, dass sich die Lage in der Industrie von Deutschland innerhalb eines Monats sehr dramatisch verschlechtert habe. Man habe nicht nur die Produktion so stark zurückfahren müssen, wie dies das letzte Mal der Fall gewesen sein vor mehr als drei Jahren, auch bei der Beschäftigung ging es recht stark bergab. In dieser Form war es zum letzten Mal der Fall gewesen Anfang des Jahres 2010.

Eine recht lange Durststrecke müssen die Unternehmen momentan beim Neugeschäft erleiden. Laut Markit sind es bereist dreizehn Monate hintereinander, in denen der Auftragseingang zurückgeht in der Industrie. Solch eine lange Zeit hat es bisher noch nicht gegeben, seitdem die Umfragen im Jahr 1996 begonnen haben. Ein Grund dafür sei vor allen Dingen die niedrige Investitionsbereitschaft, die die Kunden an den Tag legen wegen der globalen Aussichten für die Konjunktur, die weiterhin sehr unsicher sind. Es ist vor allen Dingen die Nachfrage aus dem Ausland, die hier recht deutlich in den Monaten zurückging. Hier sind auch die USA und Asien beteiligt.

Aber auch eine Entlastung gibt es für die Betriebe, und zwar bei den Preisen. Dies geht aber wohl eher darauf zurück, dass sich die Konjunktur abkühlt. Viele Vormaterialien und auch Rohstoffe verbilligten sich an den Märkten international, und so sanken dann die Einkaufspreise im Durchschnitt im letzten Monat so stark, wie dies das letzte Mal der Fall war im August des Jahres 2009. Zur gleichen Zeit reduzierten aber auch dann die Unternehmen die eigenen Verkaufspreise, und das auch recht deutlich.

Seitens der Fachleute geht man davon aus, dass die Wirtschaft Deutschlands im letzten Quartal lediglich ein Wachstum verzeichnen wird von 0,2 Prozent, zum Jahresanfang waren es dagegen noch 0,5 Prozent gewesen.

Dennoch gibt es einen Bereich in der Industrie, der recht zuversichtlich nach vorne sieht, und das sind die Maschinenbauer. Trotzdem noch immer eine Schwäche in der Nachfrage herrscht, macht sich die Branche Hoffnungen darauf, dass es zu einer Trendwende kommen könnte. Der VDMA, der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau, teilte heute mit, dass die Bestellungen zwar insgesamt gesehen niedriger ausgefallen sind, und zwar rund ein Prozent, verglichen mit dem Juni des Vorjahres, dennoch habe aber das Inlandsgeschäft angezogen, hier sind drei Prozent mehr verbucht worden. Allerdings sei zur gleichen Zeit auch die Auslandsnachfrage gefallen um denselben Wert. Aber der Euro-Raum sorgte hier für eine Überraschung, denn die Bestellungen aus den Ländern des Euro konnten um ganze 18 Prozent zulegen.

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