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Wieder befindet sich der Dax fest im Griff der europäischen Schuldenkrise

Man bekommt sie einfach nicht in den Griff, und noch schlimmer, sie zieht immer weitere Kreise, die Euro-Krise. Zu spüren bekommen dies gerade vor allen Dingen die Unternehmen. Diese enttäuschten daher auch mit recht schwachen Ergebnissen. Diese negative Stimmung an den Finanzmärkten wird noch unterstrichen von dem Ifo-Index, der recht schwache Zahlen liefert.

Auch heute ist es wieder so, dass die Börsen unbeständig und vor allen Dingen politisch bleiben. Der Dax ist heute sehr schwach gestartet, und danach pendelte er immer hin und her. Schließlich konnte er dann doch ein Plus erreichen von 0,2 Prozent, so dass er auf 6.403 Punkte kam. Auch der MDax und der TecDax folgten dieser Richtung, der Kursverlauf war ähnlich wie beim Dax. Allerdings fiel der MDax dann um 0,1 Prozent ab, so dass er bei 10.442 Punkten lag, der TecDax konnte dagegen fester notieren, hier waren es 0,4 Prozent mehr, er landete bei 751 Punkten.

Dennoch gab es für die Börsen auch etwas Aufwind, dieser folgte nach den Aussagen von Ewald Nowotny, dem österreichischen Ratsmitglied der EZB. Dieser hatte angedeutet, dass nun wieder die Diskussion neu entfacht worden sei bezüglich einer Banklizenz für den Rettungsschirm ESM. Nowotny sagte, dass es einige Gründe gebe für diese Option. Bisher hatte es die EZB absolut abgelehnt, dem ESM durch eine Banklizenz eine Möglichkeit zu geben, sich direkt zu refinanzieren bei der EZB. Diese Aussagen des Ratsmitglieds ließen dann auch wieder die Gemeinschaftswährung Euro steigen, und das sogar recht kräftig. So schaffte es der Euro über eine Marke, die bei 1,21 Dollar lag.

Dennoch dürfte auch dies wieder einmal nur ein recht kurzes Streufeuer sein an den Märkten. Durch diese Aussagen werden auf keinen Fall die schlechten Unternehmenszahlen und auch die Probleme innerhalb der Euro-Zone insgesamt nicht gelöst. Auch im Juli gab der Ifo-Geschäftsklimaindex wieder etwas nach, er fiel in diesem Monat auf die Marke von 103,3 Punkten. Gerechnet worden war seitens der Experten lediglich mit einem Rückgang auf 104,7 Punkte. An dem Index kann man sehen, dass sich die Krise in Euroland so langsam aber sicher immer mehr auswirkt auf die Konjunktur.

Ein Händler sagte, dass die Stimmung insgesamt recht mies sei, und dass man vergeblich suche nach einigen guten Nachrichten. In Spanien ist es gut möglich, dass die Provinz Katalonien ebenfalls, so wie auch Valencia zuvor, einen Hilfsantrag stellt bei der Zentralregierung in der Hauptstadt Madrid. Viele sind der Meinung, dass die Schulden der Regionen, die unwägbar sind, Spanien letztendlich doch dazu zwingen könnten, nun doch unter den Euro-Rettungsschirm schlüpfen zu müssen, und zwar komplett.

Im Fokus stehen an den Aktienmärkten heute die Aktien der Deutschen Bank. Die Geschäfte des Bankinstitutes laufen in diesem Jahr noch um einiges schlechter, als man dies erwartet hatte. Analysten hatten der Deutschen Bank bisher einen Nettogewinn zugetraut, der bei vier Milliarden Euro liegen sollte. So wie es jetzt aussieht, wird dies aber wohl nicht zu schaffen sein im Jahr 2012. Entsprechende Signale kamen nun direkt vom Bankinstitut. Für das zweite Quartal hatten die Experten einen Nettogewinn erwartet von rund einer Milliarde Euro, allerdings reichte es lediglich für einen Gewinn in Höhe von 700 Millionen Euro. So fiel auch gleich wieder die Aktie am heutigen Vormittag, und zwar um 3,7 Prozent.

Zugegriffen haben die Anleger bei Daimler, allerdings erst, nachdem die Quartalszahlen vorgelegt worden sind. Dadurch verteuerten sich dann die Aktien des Unternehmens um 3,6 Prozent, sie lagen dann bei 37,42 Euro. Damit erklommen sie die Spitze des Dax. Ein Börsianer sagte, wegen der Eintrübung der Konjunktur hatten hier viele damit gerechnet, dass er zu einer Senkung von der Prognose käme, aber bei Daimler bleibt man optimistisch, und das wiederum überzeuge dann auch die Anleger. Nach der ersten Hälfte des Geschäftsjahres bekräftigte der Konzern die Ziele, die bisher anvisiert worden sind, und man rechne weiterhin damit, ein Ergebnis zu erreichen, das in der Größenordnung liege des vorigen Jahres.

 

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