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Nicht nur die Griechen sind gespannt auf das Urteil der Troika

Wie sieht es mit den Fortschritten beim Sparen in Griechenland aus, hat es bereits etwas gebracht, sind die Bedingungen erfüllt worden, und ist bisher überhaupt irgendwie gespart worden? Und wie soll es überhaupt später weitergehen? Dies sind Fragen, die momentan sehr viele Menschen beschäftigen, und um Antworten darauf zu finden, haben sich Experten der sogenannten Troika aufgemacht nach Athen. Von dem Urteil dieser Experten hängt nun das gesamte Schicksal Griechenlands ab.

Am heutigen Dienstag sind die Fachleute, aus denen die Griechenland-Troika besteht, in Athen angereist. Sie wollen die entscheidenden Prüfungen vornehmen um zu sehen, wie die Fortschritte aussehen beim Sparkurs, die es seit dem Ausbruch der Schuldenkrise gegeben hat. Aus den Kreisen des Finanzministeriums in Athen ist zu hören, dass diese Kontrollen zunächst einmal anhalten sollen bis zum 6. August. Das Büro des Regierungschefs des Landes, Antonis Samaras, teilte unterdessen mit, dass sich die Kontrolleure am kommenden Freitag treffen wollen mit dem Ministerpräsidenten. Allerdings geht man nicht davon aus, dass es vor Ende des Monats August zu einer endgültigen Bewertung kommen wird. Zu dem Zeitpunkt wird dann die Troika noch einmal nach Griechenland reisen.

Die Lage in Griechenland ist mehr als akut, denn das Land ist wieder einmal bedroht von einer Pleite. Die griechische Presse ließ verlauten, dass die Kontrolleure wohl jede Menge „rote Karten“ mitbringen. Die Sparauflagen und Reformauflagen sind nicht, wie vorgeschrieben, abgearbeitet worden von der Athener Regierung. Dieser Rückstand sei zustande gekommen durch den Dauerwahlkampf, den es gegeben hatte im Frühjahr.

Sowohl die Regierung Griechenlands als auch die Troika versuchen jetzt herauszufinden, wie man das Finanzloch stopfen kann in den Jahren 2013/2014, das bei 11,5 Milliarden Euro liegt. Gleichzeitig sollen auch in diesem Jahr noch weitere Sparmaßnahmen in Kraft treten und umgesetzt werden. Momentan ist es so, dass Dutzende verschiedene Behörden direkt vor der Schließung stehen. Nochmals erörtern möchte man auch die Pläne, die zur Bekämpfung der Steuerhinterziehung in Kraft treten sollen, und auch die Verschlankung des griechischen Staates wird erneut ein Thema sein. Der Hintergrund dieser Gespräche ist die Wirtschaft des Landes, die mehr als tief mitten in der Rezession steckt. Als Folge davon verringern sich auch gleich die Einnahmen dieses Staates sehr drastisch. Es hängt letztendlich auf jeden Fall ab vom Urteil der Troika, ob hier noch weitere Milliarden Euro nach Athen gehen, oder ob das Land doch in den Bankrott muss.

Volker Kauder, CDU-Unionsfraktionschef, schließt auf jeden Fall ein weiteres und somit drittes Hilfspaket für Griechenland aus, genauso wie auch einen Aufschub bei den Reformen, die vereinbart worden sind. Gegenüber der „Bild“-Zeitung sagte er, dass man zunächst den Bericht abwarten werde von der Troika, dennoch könne es keine erneuten Zugeständnisse geben, das gilt sowohl für die Zeit als auch für die Sache selbst.

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