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Die Anleger sind nervös und der Dax geht auf eine Talfahrt

Heute brach der Dax sehr massiv ein. Die Nervosität unter den Anlegern steigt so kurz vor dem Gipfel der EU sehr stark an an den Aktienmärkten in Deutschland. Laut internen Kreisen warnt hier auch die Bundesregierung davor, allzu große Hoffnungen zu setzen auf den Gipfel.

Kurz vor Beginn dieses Gipfels überwiegt an den Finanzmärkten Europas auf jeden Fall die Skepsis. So rutschte der Dax ab, 1,3 Prozent waren es weniger, und er lag lediglich noch bei 6148 Punkten. Unter Druck gerieten aber auch der EuroStoxx, und nicht anders erging es auch den Börsen in Mailand, Paris und Madrid. Dies passierte hauptsächlich, nachdem die eh schon nicht sehr hohen Hoffnungen bezüglich einer Einigung auch noch von deutschen Regierungsvertretern noch weiter gedämpft worden waren.

Auch ein Börsianer sagte, dass es nicht rational sei zu erwarten, dass es zu einer „Zerschlagung des gordischen Knotens“ kommen werde bezüglich dieser Euro-Krise. Die Positionen zu der Zukunft von der Euro-Zone seien einfach viel zu gegensätzlich. Auch der Euro selbst rutschte ab, einen halben Cent gab es hier weniger, so dass er bei 1,2409 Dollar lag. Geklettert sind auch wieder die Renditen von den zehnjährigen Anleihen Spaniens, sie gingen wieder über die Marke von sieben Prozent, die als kritisch gilt.

Am heutigen Nachmittag wird in Brüssel das Treffen der Staats- und Regierungschefs der EU beginnen. Analysten zufolge hoffen die Märkte vor allen Dingen auf einen sehr klaren Lösungsansatz bezüglich der Schuldenkrise. Dennoch bezweifeln sehr viele, dass man sich hier zu etwas durchringen kann. Im Vorfeld hatte allein schon die Haltung der deutschen Regierung zu der Fiskal- und Bankenunion für Unmut gesorgt. Die angeschlagenen Länder des Euro wollen unter der Führung des Landes Frankreich erreichen, dass man Schritt für Schritt die Richtung einschlägt zu einer gemeinsamen Haftung für die Schulden. Berlin lehnt dies aber vehement ab. Lutz Karpowitz, Analyst der Commerzbank, prognostizierte daher, dass es letztendlich wieder dazu kommen werde, dass dieser Gipfel nicht mehr bringt als die zuvor auch, also Absichtserklärungen und keine konkreten Maßnahmen. Jedenfalls sei eine Einigung so gut wie ausgeschlossen, aber das Potential der Enttäuschung sei zwangsläufig begrenzt. Einige der Börsianer sind sogar der Meinung, dass der Markt wohl für so ziemlich alles gewappnet sei, außer für eine Gipfel, der erfolgreich ist und ein Ende der Krise herbeiruft.

Auch Italien muss den Investoren immer höhere Renditen zahlen. Am Vormittag fand eine Anleiheauktion statt, und dabei stieg der Zinssatz für die Papiere mit einer zehnjährigen Laufzeit auf 6,19 Prozent. Das ist der höchste Stand, der für diese Papiere seit Dezember fällig wird. Auch Sicherheit war wieder gefragt, und viele Anleger stürzten sich wieder auf die Bundesanleihen.

Erneut hat sich die Wirtschaftsstimmung innerhalb der Euro-Zone verschlechtert im Juni. Der ESI, der Economic Sentiment Index, ging zurück um 0,6 Punkte, er lag bei 89,90 Punkten. Dies teilte die Europäische Kommission mit am heutigen Donnerstag. Seit dem Oktober des Jahre 2009 ist dies der tiefste Stand. Seitens der Ökonomen wurde mit einem recht leichten Rückgang gerechnet, dieser sollte bei 90,0 Punkte liegen.

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