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Abwärts geht es – der Dax rutscht ab ins Minus

In der ersten Handelsstunde des Tages gab es eine leichte Erholung, aber diese hielt nicht sehr lange an. So verbuchte der Dax leichte Verluste. Einen recht kräftigen Gegenwind konnte Spanien spüren bei der Auktion der Staatsanleihen.

Nach der recht kurzen Erholung musste der Dax heute wieder an die Verluste anknüpfen, die der vorige Tag gebracht hat, er verbuchte leichte Abschläge. Momentan sind es 0,1 Prozent weniger, und somit liegt der Dax bei 6.125 Punkten.

Die Anleger halten sich weiter bedeckt, denn der EU-Gipfel wirft seine Schatten voraus. Marktanalyst Heino Ruland, Ruland Research, sagte, dass bis Donnerstag eher Glattstellen angesagt sei, denn keiner wolle „auf dem falschen Fuß erwischt werden“.

Ein Händler sagte, dass man allein aus technischer Sicht nun eine Bodenbildung sehen könne. Es gebe kaum irgendwelche Kaufgründe, und bei den meisten Anlegern ist es wohl auch so, dass sie sich darauf einstellen, dass der EU-Gipfel wohl recht erfolglos sein wird. Ab Donnerstag werden die Staats- und Regierungschefs der EU beraten über das Schicksal der gesamten Euro-Zone. Wie sonst auch üblich, werden sie wohl wieder einmal Solidarität und Einigkeit bekunden, so Anita Paluch, Aktienhändlerin von Gekko, einem Brokerhaus. Weiterhin erklärte sie, dass man nun aber eher handfeste Entscheidungen brauche bezüglich einer langfristigen Vision von einer Strategie, die auch funktionsfähig sei. Diese solle das „Festival der Ohnmacht“ beenden, welches die letzten beiden Jahre beherrscht hat. Heino Ruland stimmte hier zu, er ist der Meinung, dass der Markt wolle, dass sich Europa einigt auf eine Fiskalunion. Zudem seien nachhaltige Investitionen nötig, die auf Dauer Arbeitsplätze schafften, um die Konjunktur auch stabilisieren zu können. Sehr auffällig seien auf jeden Fall die weiterhin recht geringen Umsätze, diese lösten größere Ausschläge aus bei den Einzelaktien.

Schon am Vortag hatte man spekuliert bezüglich der gerade erfolgten, recht massiven Abstufung der Banken Spaniens seitens der Ratingagentur Moody´s. Am gestrigen Montag hatte Moody´s nun auch den Banken in Spanien schlechtere Noten bezüglich der Bonität verpasst. Betroffen davon sind ganze 28 Geldhäuser Spaniens. Insgesamt seien hier die Bewertungen zwischen einer und vier Stufen herabgesetzt worden. Vorher hatte die Ratingagentur bereits im Juni die Kreditwürdigkeit des Landes heruntergesetzt, und das gleich um drei Stufen. Das war der Rundumschlag, den man in der Finanzbranche bereits gefürchtet hatte. Moody´s hat diesen Rundumschlag Mitte des Junis begonnen. Bereits im Februar hatte die Agentur angekündigt, wegen der Flaute, die an den Kapitalmärkten herrscht, und auch der recht lahmen Wirtschaft, 114 Versicherer und Banken überprüfen zu wollen.

Einen sehr heftigen Gegenwind musste Spanien hinnehmen, denn gleich die erste Auktion nach der Antragstellung zur Bankenrettung des Landes startete mit bisher nicht gekannten Schwierigkeiten. Die Papiere mit einer dreimonatigen und einer sechsmonatigen Laufzeit, die ein Gesamtvolumen hatten von etwa drei Milliarden Euro, konnten nur an den Anleger gebracht werden durch die höchsten Renditen, die Spanien seit dem letzten November zahlen muss. Bei den dreimonatigen Titeln wurde ein Zinssatz von 2,36 Prozent verlangt, bei den sechsmonatigen waren es sogar 3,23 Prozent. Als Vergleich dazu: bei der letzten Auktion solcher Papiere waren lediglich 0,84 Prozent, bzw. 1,73 Prozent an Zinsen fällig geworden.

Die Märkte werden heute ihren Fokus legen auf die Daten zum Verbrauchervertrauen, die aus den USA kommen werden. Allerdings gibt es auch eine gute Nachricht, denn das GfK-Konsumklima fällt dieses Mal besser aus, als man dies erwartet hatte, 5,8 Prozent waren es, hier hatten die Prognosen nur einen Indexwert vorausgesagt von 5,6 Prozent.

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