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Pleite von Schlecker wird richtig teuer für die Arbeitsagentur

Dass der Steuerzahler zahlen muss für die Pleite des Konzerns Schlecker, das war ja schon klar, jetzt gibt es dazu die ersten Zahlen. Bisher musste die Arbeitsagentur etwa 133 Millionen Euro zahlen an Insolvenzgeld und auch Sozialabgaben für die ehemaligen Angestellten.

Eine Sprecherin von der Agentur für Arbeit hatte auf Anfrage am Freitag gesagt, dass die Agentur bisher diesen Betrag ausgegeben habe. Damit bestätigte sie einen Bericht, der am Freitag in der „Süddeutschen Zeitung“ zu lesen war. Das Insolvenzgeld, das gezahlt wird bis zu drei Monate, stammt aus einer Umlage, die arbeitgeberfinanziert war.

Bisher hatten bereits 11.300 Schlecker-Mitarbeiter ihren Job verloren, 3.600 davon haben aber bereits eine neue Stellung gefunden, denn sie konnte sich schon wieder abmelden aus der Arbeitslosigkeit. Weitere 3.000 ehemalige Mitarbeiter befinden sich in Weiterbildungen der Agentur. Es sei nicht nötig, für die Finanzierung von Umschulungen der ehemaligen Mitarbeiter ein besonderes Sonderprogramm ins Leben zu rufen. Es sei genug Geld vorhanden, um auch den Bedarf der Schlecker-Mitarbeiter aufzufangen, so die Sprecherin.

Je nach Person stünden auch die Chancen unterschiedlich gut für eine Vermittlung. Es gebe auch recht starke Unterschiede in den verschiedenen Bundesländern. Am größten waren die Chancen auf eine Beschäftigung in den Verkaufsberufen in diesem Jahr gewesen in den Bundesländern Baden-Württemberg und Bayern.

Im Handel wächst der Stellenmarkt momentan in ganz Deutschland, dies geht aus einem Papier hervor von der Arbeitsagentur. Vor allen Dingen in Sachsen, Berlin und Brandenburg wurden im letzten Jahr viele Arbeitsplätze geschaffen, die sozialversicherungspflichtig sind. Man konnte dort Zuwächse verzeichnen von zwischen drei Prozent und 4,6 Prozent. Am Freitag sollte der Vorstand der Arbeitsagentur, Raimund Becker, diesen Bericht dem Verwaltungsrat der Agentur vorlegen.

Gegenüber der „Süddeutschen Zeitung“ sagte Becker, dass die ehemaligen Angestellten von Schlecker nicht dazu gedrängt würden, eine Beschäftigung als Altenpfleger oder Erzieher anzunehmen, nur weil der Bedarf dort vorhanden sei. Jeder Fall würde durch seine Mitarbeiter untersucht werden, und niemand würde zu irgendetwas gedrängt.

Ursula von der Leyen hatte den Mitarbeitern von Schlecker geraten, sich umschulen zu lassen für den Einsatz in Pflegeheimen und Kitas. Sie habe sich vorher informiert bei der BA, welche Berufsfelder momentan einen ganz besonders hohen Bedarf hätten. Sie habe aber auf keinen Fall suggerieren wollen, dass es ein ganz einfaches Rezept gebe für die berufliche Zukunft der Beschäftigten von Schlecker, so Becker.

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