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100 Milliarden Euro haben Anleger aus Spanien abgezogen

Es ist offensichtlich, dass die Investoren und die Privatleute der Stabilität von Spanien absolut misstrauen, denn sie haben sehr massiv einiges an Kapital abgezogen. Die Zahlen von der Nationalbank zeigen, dass allein im ersten Quartal diesen Jahres bereits 100 Milliarden Euro aus Spanien abgezogen worden sind. Seitens der internationalen Partner wird den Europäern auch noch Druck gemacht, diese Krise nun endlich unter Kontrolle zu bekommen.

Die internationalen Anleger sorgen dafür, dass ihr Geld aus Spanien abgezogen wird. Die spanische Zentralbank teilte mit, dass 97 Milliarden Euro abgezogen worden sind im ersten Quartal. Nur im März sollen es 66,2 Milliarden Euro gewesen sein. Dies ist der absolut höchste Wert, seit diese Statistik begonnen wurde im Jahre 1990. Die Zahlen für April und natürlich Mai liegen bisher noch nicht vor.

Daran, dass sich sowohl die privaten Anleger als auch die internationalen Investoren zurückziehen, kann man ganz genau erkennen, wie ernst die Lage ist in Spanien. Auch die Daten, die von der EZB kommen zeigen, dass es in Spanien einen Trend dazu gibt, Geld abzuheben. Die Unternehmen und auch Privatkunden verringerten nur im April die Bankeinlagen um 31,5 Milliarden Euro. Seit Dezember des Jahres 2010 war dies der stärkste Rückgang den Angaben nach.

Die Sorge um den Bankensektor ist in Spanien sehr groß. Zuletzt geriet die Bankia in recht immense Schwierigkeiten. Daher musste sie die Regierung um Hilfen bitten, diese sollen einen Umfang haben von 19 Milliarden. Die Regierung sagte, sie wolle die Hilfen so bewältigen, und zwar über neue Schulden. Die Experten bezweifeln allerdings, dass es auf Dauer gelingen wird, ganz ohne eine Unterstützung seitens der EU auszukommen.

Neben Griechenland ist Spanien nun auch in den Mittelpunkt gerutscht von der Euro-Schuldenkrise. In Europa scheint momentan keine Wende in der Wirtschaft in Sicht, vielmehr scheint es so, dass die Industrie innerhalb der Euro-Zone immer tiefer hineinschlittert in die Krise, dies zeigt ein Stimmungsbarometer. Im Mai fiel der Einkaufsmanagerindex um 0,8 Punkte auf 45,1. Dies ist der schlechteste Wert, der seit Mitte des Jahres 2009 erreicht wurde. Dies gab am Freitag das Markit-Institut bekannt.

Der Chefvolkswirt von Markit, Chris Williamson, sagte, dass die Wachstumseinbußen zwar nicht so gravierend waren wie während des Höhepunkts der Finanzkrise im Jahr 2008/2009, dennoch verschlechtere sich die Lage in einem Tempo, das alarmierend sei. In Spanien sei die Lage ganz besonders schlecht, aber die Geschäfte liefen auch in Deutschland, in Frankreich und in Italien schlechter, und das sehr deutlich.

Im ersten Quartal des Jahres hat Deutschlands Wirtschaft noch durch ein starkes Wachstum dafür gesorgt, dass es in der Euro-Zone nicht zu einer Stagnation kam, allerdings sagt die EU-Kommission für das Jahr 2012 einen Rückgang des BIP in allen 17 Ländern voraus, 0,3 Prozent sollen es weniger sein. Ein schwächeres Wachstum deutet sich auch in China an.

Der Umfrage von Markit zufolge kämpfen die Unternehmen Europas nicht nur mit einer schwächeren Nachfrage innerhalb ihrer Heimatländer, sondern auch mit nachlassenden Bestellungen vom Ausland. Daher gaben sie an, Stellen abbauen zu wollen. Einen einzigen Hoffnungsschimmer gibt es aber auch, und das ist der schwache Euro, dieser macht die Exporte in Räume mit anderer Währung billiger. Am Freitag pendelte sich der Kurs der Euro bei 1,2369 Dollar ein.

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