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Schneller und steiler Sinkflug des Dax

Es scheint eine recht dunkle Woche zu werden für den Dax, denn auch heute baut er seine bisherigen Verluste noch weiter aus. Es sieht ganz so aus, als ob die Wochenbilanz sehr miserabel ausfallen wird. Durch die Schuldenkrise wurden die Anleger dazu gebracht, sich zu trennen von ihren Aktien. Zudem stellt man sich auch auf eine Enttäuschung ein, die bei den US-Daten aufkommen könnte.

Die Schuldenkrise in Europa lässt die Anleger auch heute weiterhin nicht los. Zudem werden die Kurse in ganz Europa auch noch weiter belastet durch die Angst, dass es in der Euro-Zone zu einer weiteren Zuspitzung kommen könnte der Probleme. Schon am Vormittag notiert der Dax ganze zwei Prozent im Minus, somit lag er bei 6.139 Punkten. Somit zählt er nun in Europa zu den absolut schwächsten Indizes überhaupt. Die Händler erklärten dies unter anderem damit, dass Marken, die charttechnisch wichtig sind, unterschritten wurden. Schaut man sich die Monatssicht an, dann stellt man fest, dass der Dax ganze sieben Prozent im Mai verloren hat. Dies ist der absolut schlechteste Maimonat, den es gegeben hat, seitdem der Leitindiz eingeführt wurde. Auf Wochensicht verliert der Dax gute zwei Prozent.

Ein Händler brachte die gesamte Stimmung an den Börsen auf den Punkt, er sagte, dass damit keine Ruhe aufkäme. Ein weiterer Börsianer sagte, dass der Markt insgesamt sehr sensibel reagiere auf alles, was auch nur etwas mit der Schuldenproblematik in Zusammenhang steht. Er achte dagegen kaum auf Unternehmensnachrichten.

Zu den Kurseinbrüchen kam es am heutigen Vormittag durch die Konjunkturdaten Europas. Hier fiel der sogenannte Markit-Einkaufsmanagerindex in der Euro-Zone auf einen dermaßen tiefen Stand, den er schon seit etwa drei Jahren nicht mehr gehabt hat.

Aus diesem Grund weitete auch der Dax die Verluste weiter aus. Ganz besonders schlecht ist hier die Lage innerhalb von Spanien anzusehen, das Land hat Griechenland sogar bereits abgelöst als Schlusslicht. Aber auch in Frankreich, Deutschland und Italien sah es so aus, dass die Geschäfte insgesamt weitaus schlechter liefen.

Noch weitere Konjunktursorgen kommen auch auf aus dem fernen China. Dadurch werden die Märkte in Europa noch weiter verunsichert. Gerade der sehr überraschende heftige Rückgang von Einkaufsmanager-Index der chinesischen Industrie für den Monat Mai sorgte dafür, dass die Sorgen wieder geschürt wurden, dass sich die zweitgrößte Volkswirtschaft abkühlen könnte.

Weitere Turbulenzen könnten noch am Nachmittag entstehen. Der monatliche Arbeitsmarktbericht aus den USA wird um 14.30 Uhr veröffentlicht. Analysten, die von Reuters befragt wurden, rechneten damit, dass im Mai etwa 150.000 Stellen geschaffen wurden außerhalb der Landwirtschaft, im Monat zuvor waren es 115.000 gewesen

Dagegen befürchten die Anleger allerdings eher eine Enttäuschung, denn schon die Arbeitsmarktdaten von ADP und auch die die wöchentlichen Erstanträge am Donnerstag auf Arbeitslosenhilfe waren ganz überraschend recht schlecht ausgefallen. Erwartet werden auch die Daten bezüglich der persönlichen Einkommen und auch der Konsumausgaben, die zur gleichen Zeit veröffentlicht werden.

Wieder einmal suchten die Anleger ihr Heil in den US-Staatsanleihen. Der Grund ist wieder einmal die Furcht vor einer noch weiteren Eskalation der Schuldenkrise in Europa. Durch die Sorgen um die Banken in Spanien und die politische Zukunft Griechenlands werden hier die Zinsen noch weiter gedrückt für die Bonds mit einer zehnjährigen Laufzeit, sie erreichten ein absolutes Rekordtief. Teilweise fiel hier die Rendite auf 1,53 Prozent, so niedrig, wie es schon seit 200 Jahren nicht mehr der Fall gewesen ist. Dies geht aus Daten von Reuters hervor. Diese Nachfrage wurde noch zusätzlich angeheizt durch die recht enttäuschenden Wirtschaftsdaten der USA. Diese Zinsen zeigten, dass die Angst dort wohl sehr groß ist, so Andrew Richman, SunTrust Private Wealth Management.

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