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Der Dax wird nach unten gezogen durch das Drama rund um Griechenland

In Griechenland sieht es wirklich nicht gerade gut aus, das ist nichts Neues. Daher ziehen sich die Anleger auch immer weiter zurück, denn wenn Griechenland wirklich austreten sollte aus der Euro-Zone, dann könnte dies eine Wirkung haben wie eine kleine Bombe, die an den Aktienmärkten einschlägt.

Immer wieder sorgt Griechenland für richtig Trubel an den ganzen Finanzmärkten. Bei den Anlegern steigt die Nervosität wieder, nachdem es nun zwei Tage recht gut gelaufen war. Daher schickten sie den Dax heute auch wieder nach unten, mit 1,9 Prozent lag er schon recht deutlich im Minus. Lediglich 6.316 Punkte erreichte der Leitindex heute. Noch gestern hat er etwa 1,6 Prozent höher schließen können. Auch die sogenannte zweite Reihe zeigte heute eine sehr schwache Seite, beim MDax ging es um 1,4 Prozent nach unten, er stand somit bei 10.286 Punkten, und beim TecDax waren es 1,1 Prozent weniger, er landete bei 754 Punkten.

Christian Schmidt, Analyst der Helaba sagte, dass das gesamte Geschehen an den Finanzmärkten immer noch dominiert werde von den Entscheidungsprozessen der Politik in der Euro-Zone. Momentan habe man sehr politische Börsen, so Heino Ruland, Ruland Research. Eigentlich sehe es gar nicht so schlecht aus von der realwirtschaftlichen Sicht aus, aber dies spiele momentan an den Märkten kaum eine Rolle.

Die wieder aufflammende Nervosität bezüglich Griechenland kam deshalb zustanden, weil es wieder einmal neue Spekulationen gibt darüber, dass das verschuldete Land austreten könnte aus dem Euro. Von Händlern wurden Medienberichte zitiert, laut denen Lucas Papademos, der ehemalige Ministerpräsident Griechenlands, eingeräumt haben soll, dass das Land Vorbereitungen erwäge für einen solchen Austritt. Das sind auch die Berichte, die den Euro sehr deutlich drücken. Zur Mittagszeit verlor der Euro 0,4 Prozent, so dass er bei 1,2636 Dollar stand. Ein Händler brachte es auf den Punkt, er sagte, dass der Angstmodus wieder eingeschaltet worden ist. Es ist nun einmal so, je konkreter die Gerüchte werden bezüglich eines Euro-Austritts, desto höher wird auch das Risiko, dass es zu einer Talfahrt kommt an den Märkten, die nicht aufzuhalten ist.

Spannend könnte es heute gegen Abend werden, denn dann treffen sich die Staats- und Regierungschefs der EU, um das Gipfeltreffen vorzubereiten, das im Juni stattfinden soll. Christian Schmidt von der Helaba sagte dazu, dass es zwei wichtige Themen gebe, die in einem Zusammenhang stehen mit der Schuldenkrise, und die wohl auch diskutiert werden müssen, und das sind zum einen die Eurobonds und zum anderen die Wachstumsförderung.

Heino Ruland rechnet hier nicht wirklich mit ganz konkreten Beschlüssen. Es werde wohl so laufen, dass sowohl Kanzlerin Merkel als auch Präsident Hollande weiterhin ihre Positionen abklopfen werden. Zu der schlechten Stimmung an den Finanzmärkten in Europa tragen der Meinung der Händler nach auch die Unstimmigkeiten bei, die es zwischen den beiden Politikern gibt.

Schon seit einigen Jahren wehrt sich Merkel sehr vehement dagegen, dass diese Eurobonds eingeführt werden. Hollande dagegen ist für diese Eurobonds. Die Ansichten gehen aber auch auseinander, wenn es um das Wachstum gehe. Hier steht bei Merkel sparen ganz oben auf der Liste, Hollande dagegen möchte lieber die Konjunktur ankurbeln durch zusätzliche Ausgaben.

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