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Pannen beim Handelsstart der Facebook-Aktien

Er war schon ein klein wenig chaotisch, der Börsengang, den Facebook am Freitag hingelegt hat. Jetzt hat sich der Chef der Technologiebörse Nasdaq entschuldigt für die aufgetretenen Pannen, und gleichzeitig gelobt er auch Besserung. Nun will diese Handelsplattform ihre eigenen Systeme auch überprüfen.

Robert Greifeld, Chef der US-Technologiebörse Nasdaq sagte dazu, dass es wohl nicht gerade die Sternstunde der Börse gewesen sei. Dies sagte er am Sonntag gegenüber einigen Zeitungen in den USA. Schon der Beginn des Facebook-Börsengangs hatte am Freitag verschoben werden müssen, und das sogar um beinahe eine halbe Stunde. Dies kam offenbar zustande aufgrund der Masse der Kauf- und auch Verkaufsorders. Dennoch beteuerte der Nasdaq-Chef aber, dass diese Probleme den Kurs von der Facebook-Aktie nicht beeinflusst habe.

Greifeld sagte, dass die Ursache der Probleme wohl darin läge, dass es bei der Berechnung vom Preis zur Eröffnung eine Verzögerung gegeben habe von etwa zwei Millisekunden, und dies führte dann gleich dazu, dass sehr viele Orders auch gleich wieder storniert worden sind, und das in einer recht ungewöhnlichen Höhe. Vor dem Börsengang von Facebook hatte es hier umfangreiche Tests gegeben, und dabei war dieses Problem nicht aufgetreten. Greifeld gab zu, dass man den Börsengang des Online-Netzwerks schlecht vorbereitet habe. Er bezeichnete diese Probleme als „echt“, und es sei klar, dass die Nasdaq sich hier auf jeden Fall verbessern müsse.

Hier geht es nicht nur um die technischen Pannen, die Nasdaq hat auch gleich noch angekündigt, ihre Systeme, die für Erstemissionen genutzt werden, zu überarbeiten. Am Montag wurde dies vom „Wall Street Journal“ gemeldet. Man berief sich hier auf Vertreter der Nasdaq, ging dabei jedoch nicht ins Detail.

Am letzten Freitag konnte Facebook einen der größten Börsengänge hinlegen, die es überhaupt je gegeben hat. Allerdings lief gleich der erste Handelstag dabei recht enttäuschend ab, denn die Aktien notierten am Ende zum Schluss der Börse gerade einmal 23 Cent über den eigentlichen Ausgabepreis, der bei 38 Dollar gelegen hatte. Bis dahin hat es teilweise recht heftige Aufs und Abs gegeben. Durch diese Neuemission konnte das Unternehmen Minimum 16 Milliarden Dollar einnehmen. Dabei war es aber so, dass sowohl die Investoren als auch die Broker dabei für viele Stunden völlig im Unklaren waren bezüglich des Stands ihrer Kaufaufträge und auch Verkaufsaufträge.

Die Facebook-Aktien, die in Frankfurt gelistet sind, legten am heutigen Montag eine Talfahrt hin. Sie rutschen ab auf einen Preis von bis zu 30,14 Euro. Somit lagen sie dann umgerechnet nur noch recht knapp über ihrem Ausgabepreis, der bei 38 Dollar gelegen hatte.

Geschlossen hatten die Aktien am Freitag an der Nasdaq bei 38,23 Dollar. Insidern zufolge hat hier aber auch die führende Bank, die den Börsengang von Facebook begleitete, Morgan Stanley, eingegriffen. Mit recht massiven Stützungskäufen soll sie verhindert haben, dass die Titel gar ins Minus rutschten.

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